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Datum: 11.05.2018

Teilnehmer diskutierten auf dem Forum Integration und Teilhabe

Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Anfang Mai auf dem Forum Integration und Teilhabe über den derzeitigen Stand der Integration von neuzugewanderten Menschen in den Landkreis diskutiert. Gegenstand der Diskussion in der Lindenhalle war auch das neue Integrations- und Teilhabekonzept, mit dem der Landkreis seine Integrationsstrategie bis 2022 festlegt. Schule und Ausbildung, gesellschaftliches Zusammenleben, Wohnen sowie ehrenamtliches Engagement waren Themen in den vier Workshops, in denen die Teilnehmenden aus Verwaltung, Politik, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und Ehrenamt angeregt ihre Erfahrungen austauschten.

"Unser Ziel ist es, allen Menschen, die im Landkreis Wolfenbüttel ein neues Zuhause gefunden haben, Gemeinschaft und Teilhabe zu ermöglichen", sagte Landrätin Christiana Steinbrügge zur Begrüßung. Zum Forum eingeladen hatte Claudia Pinkert von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe. Pinkert stellte den Teilnehmenden Leitgrundsätze des Integrations- und Teilhabekonzepts vor, das im Januar durch den Kreistag beschlossen wurde.

Integrationskonzept ist wichtige Grundlage

Mit dem Konzept fördert der Landkreis eine umfassende und gleichberechtigte Teilhabe von neuzugewanderten Menschen in allen Lebensbereichen. Um dies zu gewährleisten sei es wichtig, Integration als wechselseitigen Prozess zu begreifen, der von beiden Seiten gestaltet wird. Deshalb werde der Landkreis Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz fördern und den Dialog und Begegnungen mit neuzugewanderten Menschen ermöglichen. Eine wichtige Grundlage sei zudem die Verzahnung von Förder- und Bildungsketten, die mit einer Datenbank zielgenau angeboten werden können.

Mobilität als Herausforderung

In einem Vortrag ging Dr. Peter Mehl vom Thünen-Institut Braunschweig auf die Integration von Geflüchteten im ländlichen Raum des Landkreises ein. Sein Fazit: Der Landkreis Wolfenbüttel ist auf einem guten Wege. Gerade das Ehrenamt sowie Vereine, Kirchen und Wohlfahrt seien erfolgreich darin, Integration über Bildungs- und Begegnungsangebote zu erreichen. Zudem gebe es wichtige und engagierte Akteure in Politik und Verwaltung. Schwierig seien aber die die nicht absehbaren Bleibeperspektiven geflüchteter Menschen. Ein zentrales strukturelles Problem sei die Mobilität. Gerade aus den Teilen des Landkreises, die mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht gut zu erreichen sind, gebe es Probleme, wichtige Teilhabeangebote in Wolfenbüttel anzunehmen. Auch da helfen Ehrenamtliche, etwa durch Fahrdienste. Der Landkreis plant zudem die Einführung eines Sozialtickets als preiswerte Möglichkeit für Mobilität. Zuvor gaben Isa Sandiraz und Pascal Simoleit einen Einblick in die Praxis des kommunalen Integrationsmanagements im Landkreis Göttingen.

Was sind Herausforderungen für die tägliche Arbeit mit neuzugewanderten Menschen? Darüber diskutierten die Teilnehmenden angeregt. Im Bereich der Hausaufgabenhilfe etwa werden große Bedarfe gesehen. Sprachförderung sei wichtig, etwa für die erfolgreiche Teilnahme am Schulunterricht. Eine bessere Vernetzung aller Beteiligten werde angestrebt, so ein Ergebnis der Diskussion. Gerade die Vernetzung von Ehren- und Hauptamtlichen sei wichtig, so die Teilnehmenden.