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Datum: 31.12.2017

Jahresrückblick 2017

Landrätin Christiana Steinbrügge blickt auf das Jahr 2017 zurück.

Liebe Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Wolfenbüttel,

jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Der gesellschaftliche Zusammenhalt im Landkreis Wolfenbüttel und in der Region ist sehr groß – eine aktuelle Bertelsmann-Studie zum sozialen Zusammenhalt sieht uns da in Niedersachsen ganz vorne.

Als Landrätin erfahre ich das in meiner täglichen Arbeit. Mit vielen Menschen und Partnern konnte ich 2017 ins Gespräch kommen. Mein Eindruck: Der Gestaltungswille der Menschen im Landkreis für ihren Ort, ihre Gemeinde und für die Region ist sehr groß. Als Partner der Mitgliedsgemeinden und deren Einwohnerinnen und Einwohner möchte der Landkreis den ländlichen Raum stärken. Verwaltung und Politik im Landkreis haben dazu neue Projekte angestoßen, bestehende Initiativen gefördert und fortgeführt sowie einige Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Wir setzen auf die lokale Anpackkultur und unterstützen und fördern das Mitdenken, Mitgestalten und Mitmachen.

In Notlage zusammenstehen

Im vergangenen Juli führte Dauer- und Starkregen zu einem Hochwasser mit historisch hohen Pegeln. In meinen Gesprächen mit den Menschen vor Ort – Einsatzkräften, Verwaltungsangehörigen sowie den Bürgerinnen und Bürgern – konnte ich mir von den dramatischen Situationen selber ein Bild machen. Ich konnte mir auch ein Bild davon machen, wie eng die Menschen in dieser Notlage zusammenstanden. Ich bin sehr dankbar über den unermüdlichen Einsatz der freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie der Einsatzkräfte aus dem Landkreis und unseren Nachbarkommunen. Dankbar bin ich auch über die hohe Spendenbereitschaft der Leserinnen und Leser der Braunschweiger und Wolfenbütteler Zeitung; sie haben rund 138.000 Euro für Menschen gespendet, die von Schäden an Hab und Gut durch das Hochwasser betroffen waren. Die Spende half, die größten Schäden abzumildern. Jetzt führen wir mit unseren Kommunen Gespräche, wie wir die Hochwasser-Prognose verbessern können. Dazu planen wir ein verbessertes Pegelinformationsnetz, das digital verfügbar sein wird.

Aber nicht nur bei diesem Thema ist der Landkreis Partner der Kommunen. So stocken wir den Beitrag des Landkreises zur Kreisschulbaukasse um zwei Millionen Euro auf. Gemeinden können für Bau- und Modernisierungsmaßnahmen an Schulgebäuden auf dieses Geld zurückgreifen. Der Landkreis entlastet somit die Gemeindehaushalte und lässt sie teilhaben an der guten Haushaltslage in 2017. Mit dem Beginn des Unterrichts an der IGS Schöppenstedt in der Samtgemeinde Elm-Asse haben wir eine attraktive Schule im ländlichen Raum etabliert. 2018 richten wir eine Oberschule in Sickte ein. In Wolfenbüttel nehmen wir rund fünf Millionen Euro in die Hand, um ein neues Oberstufengebäude an der IGS Wallstraße zu bauen, das im kommenden Sommer bezugsfertig sein soll.

Versorgung und Mobilität stärken

Wie können wir Versorgung und Mobilität im Landkreis stärken und verbessern? Antwort auf diese Frage gibt zum Beispiel das Projekt Marktplätze. Damit unterstützt der Landkreis zahlreiche kleine Geschäfte, die Dinge des täglichen Bedarfs anbieten und zugleich sozialer Treffpunkt sind. Für 2018 ist ein internetgestütztes Liefersystem geplant, mit dem einmal pro Woche insbesondere regionale Produkte an einen zentralen Ort im Dorf gebracht und abgeholt werden können. So fördern wir den lokalen Einkauf regionaler Produkte und vermeiden Verkehr.

Die Mobilität ist überhaupt ein zentraler Faktor für die Lebensqualität im ländlichen Raum. Denn erst Mobilität ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, räumlich wie sozial. Auf vielen Ebenen setzen wir uns dafür ein. Im Juni haben wir mit über 50 Akteuren aus der Region das Netzwerk Elektromobilität gegründet. Unser Ziel ist es, Elektromobilität im ländlichen Raum zu fördern. Dafür werden wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Kommunen, Wirtschaft und Hochschule verschiedene Maßnahmen umsetzen, wie etwa mehr Ladestationen schaffen, mehr E-Fahrzeuge in kommunalen und gewerblichen Fuhrparks einsetzen oder spezielle Fahrradabstellanlagen bereitstellen.

Der Kreistag hat die Einführung eines Sozialtickets beschlossen. Voraussichtlich ab Juli 2018 können Menschen, die auf soziale Leistungen angewiesen sind, ein verbilligtes Monatsticket von etwa 25 Euro nutzen. Über die genaue Ausgestaltung führen wir derzeit noch Gespräche. Einen weiteren Schritt nach vorne wollen wir mit dem Mobilticket gehen. Damit möchten wir allen Einwohnerinnen und Einwohnern ein preisgünstiges Ticket für die Nutzung von Bus und Bahn anbieten. An dieser Idee werden wir im kommenden Jahr weiter arbeiten.

Sie sehen, die Themen gehen uns nicht aus. Zentral für unsere Arbeit wird es bleiben, gute Lebensbedingungen im ländlichen Raum zu erhalten und zu schaffen. Da setzen wir auf soziale Innovationen für das Leben und Arbeiten im gesamten Landkreis. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Wettbewerbs Autonome Dorfmobilität. In diesem Projekt werden acht Dörfer dabei unterstützt, Lösungen für ihren speziellen Mobilitätsbedarf zu finden.

Attraktive Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum

Die Wirtschaftsförderung im Landkreis arbeitet eng mit der Ostfalia Hochschule zusammen. Ziel ist es, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen zu fördern, damit aus Wissen Arbeit wird. Für attraktive Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum haben wir beispielsweise mit dem flächendeckenden Ausbau des schnellen Internets eine vorbildliche Grundlage geschaffen. In 2018 planen wir so genannte Co-Working-Spaces, also Arbeitsräume für Selbstständige, Start Ups und für die kurzzeitige Nutzung. Damit soll zugleich ein Ort des Experimentierens, des Austauschens und des Realisierens unternehmerischer Ideen entstehen.

Gerade im Sozialen ist der Landkreis stark – das gilt auch für die vielen Unternehmen und Arbeitsplätze im sozialen Bereich. Diese Potenziale wollen wir verstärkt nutzen, um neue Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen im ländlichen Raum zu finden. Dazu möchten wir die Zusammenarbeit mit der Ostfalia und dem Institut für gesellschaftliche Innovation ausbauen.

Ich bin sicher, das neue Jahr wird spannend, wartet mit vielfältigen Aufgaben auf und bringt viele neue Impulse für eine nachhaltige Zukunft. Ich werde mich weiterhin mit Energie und Tatkraft dafür einsetzen. Ich freue mich auch im kommenden Jahr auf viele spannende Begegnungen und wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes neues Jahr 2018.

Herzliche Neujahrsgrüße,

Ihre

Christiana Steinbrügge

Landrätin