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Datum: 10.11.2023

Blauzungenkrankheit der Wiederkäuer - Informationen zum aktuellen Geschehen

(Stand: 08.11.2023)  Am 25.Oktober 2023 wurde der Ausbruch der Blauzungenkrankheit Serotyp 3 (BTV-3) in einem Hobbyschafbestand im Landkreis Ammerland, Niedersachsen, amtlich festgestellt. Mittlerweile wurde in einem weiteren Schafbestand in der Grafschaft Bentheim sowie in einem Rinderbestand im Landkreis Emsland BTV-3 nachgewiesen.

Niedersachsen hat damit den Status „seuchenfrei in Bezug auf Infektionen mit BTV“ verloren. Dies ist mit Verbringungs- und Handelsbeschränkungen verbunden, die auf der Internetseite Tierseucheninfo zu finden sind.

Der erste BTV-3-Ausbruch in Deutschland wurde in Nordrhein-Westfalen am 12. Oktober 2023 in einem Schafbestand festgestellt.

Alle anderen Bundesländer sind weiterhin seuchenfrei.

In Folge des neuerlichen Ausbruchsgeschehens wird das innergemeinschaftliche Verbringen von lebenden Wiederkäuern sowie Produkten, z. B. Sperma oder Embryonen, für Deutschland eingeschränkt. Allerdings können Verbringungen in und aus BTV-freien Bundesländern weiterhin erfolgen. Übersichten der Bedingungen zur Verbringung sowie weitere laufend aktualisierte Informationen sind im Internet unter dem folgenden Link auf der Informationsseite Tierseucheninfo zu finden.

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease - BT) ist eine virusbedingte, hauptsächlich akut verlaufende Krankheit der Schafe und Rinder. Ziegen, Neuweltkameliden (unter anderem Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer sind für die BT ebenfalls empfänglich. Das Virus wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen nicht gefährlich.

Tierhalter empfänglicher Tierarten sind aufgefordert, erhöhte Aufmerksamkeit bei klinischen Erscheinungen der Blauzungenkrankheit wie zum Beispiel hohes Fieber, geschwollene Zungen, Fressunlust oder Speicheln zu zeigen. Im weiteren Krankheitsverlauf können auch Läsionen im Maul und an der Zunge auftreten. Sollten Sie bei Ihren Tieren klinische Anzeichen bemerken, kontaktieren Sie bitte Ihren Tierarzt oder das Veterinäramt.